Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, erst dann meinen Hut zu ziehen und dem erfolgreichen Beizjäger ein freudiges „Falknersheil!“ zuzurufen, wenn der Falkner selbst die Beute gesichert hat.
Hin und wieder geschieht es, dass Zweige zwischen Fang und Beute den Griff des Raubvogels erschweren oder dass starke Beute sich im Kampf ums Überleben allzu heftig wehrt und der Vogel seinen Griff doch noch lockert. Auch ein schlecht geführter Hund, der auf Vogel und Beute zustürzt und den Vogel ablenkt, hat schon so manche erfolgreiche Jagd im letzten Moment zunichte gemacht. Kurz: die Erfahrung lehrt, das Jagdglück erst dann zu preisen, wenn das Kaninchen abgefangen ist. Dieses Mal ist alles so, wie es sein soll: Wolfgang erreicht Vogel und Kanin. Er fängt die Beute ab.
Es folgt eine Phase der Besinnung: Der Vogel entspannt sich und beginnt zu rupfen, beginnt zu kröpfen. Der Falkner hält inne, betrachtet seinen Vogel und freut sich über das Jagdglück. Ruhe kehrt ein im Eichengehölz.
„Falknersheil!“, rufe ich und kann mich von Herzen über den schönen Flug und das Jagdglück meines Ordensbruders freuen.
Wolfgang beschließt, den Vogel aufzuatzen und ihn mit einem vollen Kropf für die schöne Leistung zu belohnen. Das eben Erlebte soll sich im Gedächtnis des Habichts einbrennen und die vorherigen, missglückten Flüge vergessen machen.