Der Habicht, offenbar besonders grimmig wegen der zuvor versäumten Chancen, macht ernst.
Gespanntes Lauschen.
Das helle Klingeln der Bellen, Musik in den Ohren des Falkners, kommt auf mich zu. Ich spähe konzentriert ins Unterholz: Da!
Ein Schatten huscht über den Waldboden dicht gefolgt von einem Blitz aus schiefergrauem Gefieder. Das Kaninchen versucht ein rettendes Brombeergestrüpp zu erreichen. Der Habicht jedoch weiß, was die Brombeerranken für den Ausgang der Jagd bedeuten können und erhöht die Frequenz der Flügelschläge. Mit immer schneller pulsierenden Schwingen verringert der Vogel nun mit jedem Augenblick die Distanz zu seiner Beute. Die Rasanz des Jagdfluges ist atemberaubend und alle, die den Greif jagen sehen, wissen, warum wir Falkner das tun, was wir tun.
Jetzt öffnet der Vogel die Schwingen und streckt seine beiden Fänge weit nach vorne. Der erste Griff trifft das Kaninchen im Rücken. Lautes Klagen. Durch die Wucht, mit der der Vogel zugeschlagen hat, wird das Kaninchen aus der Bahn geworfen und rolliert. Der Vogel hält unbarmherzig fest und nutzt den sicheren Griff im Rücken des Kaninchens, um sich auf der Beute nach vorne zu ziehen. Der zweite Fang schlägt im Kopf ein. Der andere Fang wird nachgezogen und bindet den Kopf zusätzlich. Doppelter Kopfgriff! Das Klagen des Kaninchens endet abrupt.
Der Besitzer des Vogels eilt zu seinem Jagdkameraden.
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